Hör!Spiel!Tage! im Literaturhaus in Krems 2022

Die Hörspieltage sind eine Plattform für zeitgenössisches Hörspiel-, Radio- und Medienkusnt. Ziel der einmal jährlich stattfindenden Veranstaltung ist es, außergewöhnliche Hörspielproduktionen des vergangenen Jahres zu präsentieren sowie neue Hörspieltexte und Medienkunstprojekte in Lesungen und Performances vorzustellen.

Europa: Was ist das? Was war das? Was kann das sein?

Europa – was ist das, was war das, was könnte das sein? Und wie diesem schwer fassbaren Topos nahekommen, den die Lyrikerin Alexandra Bernhardt für ihren dritten Lyrikband gewählt hat? „Europaia“ heißt das neue Werk der Schriftstellerin, also „Europaartiges“, das bereits im Titel die Herangehensweise und Lesart ihrer Gedichte andeutet. So vielgestaltig die sprachliche Form ihrer Texte sind, so fragmentarisch bleibt ihre Annäherung an Europa und das „Europaartige“.

Die 1974 in Bayern geborene Wahlwienerin hat in Deutschland und Österreich Philosophie, Altgriechische Philologie, Komparatistik und Orientalistik studiert und ist Herausgeberin der „Jahrbücher für Österreichische Lyrik“ 2019 und 2020/21. Spielerisch, assoziativ und zugleich treffsicher erschafft Alexandra Bernhardt das komplexe Sprachbild „Europa“. Ihren Band „Europaia“ hat die Dichterin in neun Kapitel unterteilt und schließt mit einer Reprise, die an Odysseus´ siebenjährigen Aufenthalt auf Kalypsos Insel erinnert. Zuletzt bleiben Hoffnung, Abschied, Aufbruch und Sehnsucht. Die Reise nach Europa geht weiter.

„A“ für „Arcimboldo“ Urahne der Surrealisten

Sein Zyklus „Die vier Jahreszeiten“ ist rätselhaft und komisch zugleich – ein ständiges Vexierspiel: Der Witz liegt im Detail, aber das große Ganze verblüfft. Nach seinem Tod im Jahr 1593 geriet er schnell in Vergessenheit, um in den 1920er Jahren – wie durch ein mysteriöses Zeit-Raum-Kontinuum katapultiert – von den Surrealisten Man Ray, Salvador Dalí oder André Breton wiederentdeckt zu werden.