Séamus McNally / On Camera Workshops/Filmschool Vienna

Das Jahr 2023 fängt an mit einem Workshop bei Séamus McNally an! Séamus McNally is a seasoned, award-winning, New York/Berlin-based filmmaker, and a leading coach for feature films and television. He offers „On Camera Scene Study“ – Workshops at filmschool vienna.

Stillness – Presence – Pic/Pressions – Actions/Beats – Active/Passiv Imagination – Courage

Séamus is almost on a daily basis called upon to serve actors (and directors) at the top of their field in delivering some of their most convincing, nuanced work, often with very little time to prepare. Recent series work includes: Orange is the New Black, The Night Of, Vinyl (M. Scorsese), Too Old to Die Young (N.W. Refn), Roots, Black Mirror and a lot of German Television.

He has recently directed a feature film (along with Trine Piil) in Copenhagen called NOTHING (NICHTS), based on the classic young adult novel by Janne Teller, and is currently working with principal talent on the sequel series on „The Silence of the Lambs“ called CLARICE.

His on-camera scene study intensive is designed and proven to provide working actors with an effective, clearly defined system for creating specific, high-stakes, inspired scene work. This objective is achieved with great economy to meet the challenging demands of today’s industry.

Actors are first guided through carefully chosen scripted material, applying a complex but accessible system of analysis. For the first days of his Workshops, Séamus examines the needs of the material and how each actor may best serve them, with an emphasis on Actions. On the final day, the scenes are captured on camera under Seamus’ direction, and then played back. Actors receive constructive, illuminating feedback on their work.

Ultimately actors participating in his workshops leave with a solidified and elevated connection to their craft, and a refreshed confidence in their ability to deliver exceptional work on set.

FANIS

Wie entsteht die Welt? Wie entstehen Gesellschaften?

 

Elementare Fragen liegen dem Sagenstoff der „Frauen aus Fanis“ zugrunde, den die Südtiroler Autorin Anita Pichler vor vielen Jahren gemeinsam mit der Sagenforscherin Ulrike Kindl erkundet hat und aus den Bruchstücken der Jahrhunderte alten Überlieferungen dreizehn Portraits von fürstlichen, teils rätselhaften Frauengestalten gewoben hat, in deren Händen das Schicksal von Fanis liegt. Fanis ist eine weitläufige Hochalpe in den Dolomiten. Dorthin haben die Ladiner ihren zeitlosen Mythos projiziert.

Die beiden in Wien lebenden Tiroler Künstler, der Musiker und Komponist Florian Kmet und die Autorin und Schauspielerin Ursula Scheidle, haben sich auf den Weg zurück in die Berge gemacht, aus denen sie selbst vor vielen Jahren aufgebrochen sind, und auf Spurensuche dieser teils sehr abstrakten Bilder, die den Erzählungen aus Fanis zugrunde liegen.

 

Intro, Ausschnitt aus dem Ö1 Radiofetaure: „Meine Arbeit ist die Sprache – Erinnerungen an die Südtiroler Schriftstellerin Anita Pichler“

FANIS.

Sie erzählen das Immergleiche, was alle Geschichten erzählen: Sie erzählen vom Werden und Vergehen, von Erde, Wasser, Wind und Feuer. Sie erzählen von der Materie der Urmutter Tanna; von Samblana, die über das Werden und den Verlust der Formen des Lebens entscheidet; sie erzählen von den Elementen: von Dindia, dem Wind, dem Spiel der Verfolgung, von Sexualität und Macht. Sie erzählen vom Umgang mit den Elementen, der Kultur, von Somawida, die Feuer ist, Erz. Sie erzählen von Tsikuta, der Wahrnehmung der Zeit, der Geschichte; sie erzählen von der Gründung eines Reiches und seiner Fürstin Moltina, von Kämpfen, Siegen und Niederlagen, von Dolasilla, der Kriegerin, der Priesterin und von der Auflösung, vom Vergessen und Verschwinden dieser Wirklichkeit. Am Ende steht bloß noch ein Sonnenstrahl, Sorejina, die Zeit nach der Zeit, ein Beginn. (Anita Pichler)

FANIS – Hörstück n. Anita Pichler. Uraufführung 19. 11. 2021 in Wolkenstein Tubla da Nives

Fanis_Einladung

„Ja, ich glaube, ich überlasse es dem Leser, was er da sehen will. Ich erzähle eine Geschichte. Ich erzähle sicher einen Weg, weil eine Geschichte immer ein Weg ist, weil es ein Stück Erlebnis ist. Aber es liegt mir fern, einen Weg vorzugeben (…).“

In „FANIS“ geht es um nichts Geringeres als um die Entstehung der Welt und ihren Dingen – und von ihrem Verschwinden.

Die Südtiroler Autorin Anita Pichler (1948-1997) schreibt in ihren Erzählungen „Die Frauen aus Fanis“ von der Gründung eines Reiches. Es ist das Reich der Fanes, das geographisch mit der Hochalpe in den Dolomiten verbunden ist und Teil der ladinischen Erzähltradition.

Anita Pichler war die erste Südtiroler Autorin, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde. Ich habe sie relativ kurz vor ihrem frühen Tod für das Landesstudio Tirol zu ihrem Buch „Die Frauen aus Fanis“ interviewt. Ich konnte diese Begegnung nie vergessen.

Die Schriftstellerin hat gemeinsam mit der Sagenforscherin Ulrike Kindl das Gebiet der Fanes mit Block und Bleistift erwandert. Die bekannteste schriftliche Quelle dazu ist die Sammlung der Dolomitensagen von Karl Felix Wolf. Diese hat die Wissenschaftlerin analysiert und die Schriftstellerin hat daraus den Mythos neu erzählt.

Florian Kmet und ich haben uns in vielen Gesprächen und Proben den Erzählungen angenähert und daraus das Hörstück FANIS gemacht.

Anita Pichler: „Es ist so, wie wenn man etwas, das zusammen geknüllt ist, sich plötzlich aufmacht und in all seinen Falten lesbar wird. Und dann tun sich Welten auf.“

FANIS – Wie entsteht die Welt? Wie entstehen Gesellschaften? Eine Lese-Performance

FANIS

(c) Florian Schiener

 

Teaser, live in der Dekadenz in Brixen, Südtirol

Wie entsteht die Welt? Wie entstehen Gesellschaften?

Elementare Fragen liegen dem Sagenstoff der „Frauen aus Fanis“ zugrunde, den die Südtiroler Autorin Anita Pichler vor vielen Jahren gemeinsam mit der Volkskundlerin Ulrike Kindl erkundet hat und aus den Bruchstücken der Jahrhunderte alte Überlieferungen dreizehn Portraits von fürstlichen, teils rätslejaften Frauengesatlten gewoben hat, in deren das Schicksal von Fanis liegt. Fanis ist eine weitläufige Hochalpe in den Dolomiten. Dorthin haben die Ladiner ihren zeitlosen Mythos projiziert.

Die beiden in Wien lebenden Tiroler Künstler, der Musiker und Komponist Florian Kmet und die Autorin und Schauspielerin Ursula Scheidle, haben sich auf den Weg zurück in die Berge gemacht, aus denen sie selbst vor vielen Jahren aufgebrochen sind, und auf Spurensuche dieser teils sehr abstrakten Bilder, die den Erzählungen aus Fanis zugrunde liegen.

In ihrer Live-Performance erwecken die beiden den Mythos wieder zum Leben. Sie lassen Sprache mit Klang miteinander interagieren und erweitern so den Handlungsspielraum der Figuren. Dabei verleihen ihre eigenen prägenden Erfahrungen in den Bergwelten ihrer Kindheit, ihr Ausbrechen aus alten Strukturen und ihre Rückkehr den Geschichten einen spezifisch-persönlichen Ort und machen die zentralen Motive von Sehnsucht und Erfüllung, von Verlust und Tod, von Macht und Ohnmacht nachvollziehbar.