Vom Leben in der Banlieu

Welche Reise dauert länger? Als Fünfjähriger mit den Eltern vom Kongo auszuwandern, um in den Banlieues von Paris zu leben, oder mit 18 Jahren als Jugendlicher der Pariser Vorstadt mit der U-Bahn ins Zentrum zu fahren, um an der Sorbonne zu studieren? Wilfried N’Sonde hat beide Reisen gemacht, und er erzählt davon, als Autor und als Chansonnier.

Ursula Scheidle hat Wilfried N´Sondé in Berlin, Neukölln getroffen und er hat ihr von seinen inneren und äußeren Reisen erzählt.

Für sein Romandebüt „Das Herz der Leopardenkinder“ (erschienen 2007 zunächst in Frankreich, 2008 ins Deutsche übersetzt) erhielt er unter anderen Preisen den „Prix Senghor de la Création Littéraire“. N’Sonde erzählt in dieser Geschichte von den verzweifelten Versuchen junger Einwanderer in Paris, in der französischen Gesellschaft anzukommen.

„Als Selbstgespräch von schonungsloser Radikalität und betörender Musikalität, dessen stakkatohafter Rhythmus an Rapsongs erinnert“, lobte die FAZ das Buch. N’Sonde gibt als französisch-kongolesischer Autor und Chansonnier den Kindern seiner Emigrantengeneration eine neue Stimme. Er führt seine Zuhörer/innen zielsicher und poetisch durch die komplexen Lebensstrukturen und Probleme einer Generation, die zerrissen zwischen zwei Kulturen auf der Suche nach ihrer Identität ist.

Zimmer mit Aussicht

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Drei Aussteiger an der Südküste Kretas *

Zimmer mit Aussicht. Vom Leben im Süden, an Stränden und in Höhlen. Von Ursula Scheidle
In der Reihe „Abgetaucht. Geschichten vom Wasser“. Im Ö1 Online-Auftritt begleitet von Arbeiten der Fotokünstlerin Silvia Maria Grossmann.

Drei Menschen, die verschiedener nicht sein könnten, verbindet ein Traum: Sie möchten ein Leben außerhalb der gesellschaftlichen Norm führen. Ein Experiment versuchen. Sich aussetzen: der Natur, der Unbequemlichkeit, den Fragen nach der eigenen Identität.

Stephanie Strassner, Künstlerin aus Deutschland, Joel Grandel, ehemaliger Kohlenminenarbeiter aus Belgien, und Yves Valentin, Weltreisender aus Straßburg, hat es zu unterschiedlichen Zeitpunkten an denselben Ort verschlagen. An die Südküste von Kreta, an die Strände bei Matala und Lentas. Dort wohnen sie in Höhlen oder in Bambushütten. Und das seit Jahrzehnten.

Ursula Scheidle hat die drei Menschen um die 50 in ihren Behausungen besucht. Sie erzählen von starken Momenten in einem ungewöhnlichen Leben. Und davon, was von den Träumen übrigbleibt, wenn sie Wirklichkeit werden.
Die Musik zu diesem Feature stammt von den beiden österreichischen Musikern Robert Horak und Gerald Selig, die sich dazu vor Ort am Strand von Lentas zu Improvisationen inspirieren ließen.

Ton: Elmar Peinelt
Redaktion: Elisabeth Stratka

 

60 Jahre Ungarische Revolution

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Beim Volksaufstand in Ungarn im Herbst des Jahres 1956 haben rund 2.700 Ungarn ihr Leben verloren, an die 200.000 Menschen sind in den darauf folgenden Monaten aus dem Land geflüchtet. Sie alle haben wegen ihrer revolutionären Aktivitäten, ihres Glaubens und ihrer politischen Überzeugung oder einfach in der Hoffnung auf ein besseres Leben die Heimat verlassen.

Österreich war für die Flüchtlinge erstes Asyl und nahm zu dieser Zeit seine Funktion als „Auffang“- bzw. Transitland unumstritten wahr. Etwa 18.000 „’56er-Ungarn“ sind bei uns geblieben. Ein halbes Jahrhundert später erinnern sich emigrierte Flüchtlinge und Zeitzeugen, darunter ein Ehepaar aus der „Ungarnsiedlung“ in Wien-Floridsdorf, ein – einst illegaler – ehemaliger Jesuit, eine Antiquitätenhändlerin, eine Psychiaterin adeliger Herkunft und ein Grafiker, die alle drei damals noch zur Schule gingen, an den spontanen Freiheitskampf.

 

 

 

Was lange gärt, wird endlich Wut – Protokoll eines Asylverfahrens (ORF 2011/12)

Kurzbeschreibung

Eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Integration Made in Austria“, sowohl im privaten, als auch im halb-öffentlichen Bereich einer lokalen Kirchengemeinde.

Pressestimmen

Presse (Pdf)

Auszeichnungen

Claus Gatterer Preis, Leopold Ungar Anerkennungspreis, Hilfswerk Journalisten Preis

Das Radiofeature „Was lange gärt wird endlich Wut/Protokoll eines Asylverfahrens“ ist eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Integration Made in Austria“, sowohl im privaten, als auch im halb-öffentlichen Bereich einer lokalen Kirchengemeinde: Eine fünfköpfige Familie ist von der Abschiebung in den Kosovo bedroht. Ein befreundetes Ehepaar aus Wien setzt sich für sie ein und verstrickt sich im Labyrinth des behördlichen Asylverfahrens. Die Recherchen zu der im Mai 2011 ausgestrahlten Sendung begannen im März 2010. Der opportune Umgang der Bundesregierung, insbesondere des Bundesministeriums für Inneres mit dem Bleiberecht, der Europäischen Menschenrechtskonvention, sowie vor allem der UN-Kinderrechtskonvention machte eine vollinhaltliche, viele Monate dauernde Recherche in diversen Gesetzestexten notwendig. Zugleich musste der aktuelle Fall der Familie Maksuti aus Gjakova/Kosovo verfolgt werden. „Diese journalistische Beharrlichkeit, die Ausdauer und der Mut der Radiomacher, wird mit dem heurigen Prof. Claus Gatterer-Preis ausgezeichnet“, so die Jury-Begründung.

Auszeichnungen (Pdf)

Auszug aus dem Feature

Das Gutruf – Geschichten aus 101 Jahr Hinterzimmer (ORF 2008/2009)

Ende der 40er Jahre wurde das Delikatessen Geschäft „English House“ zum berühmten Hinterzimmer. Die so unterschiedlichen Lebensläufe und Persönlichkeiten im Gutruf Soziotop vereinte eine Maxime: „Don´t bore“! frei nach Billy Wilder, der übrigens einst noch als Samuel Wilder und junger Reporter auch seinen Fuß in die „Thee-Handlung“ setzte.

Ursula Scheidle erzählt mittels einer fiktiven Figur (Schauspieler Wolfram Berger wurde mit der Rolle besetzt) die zeitgeschichtliche Bedeutung eines der, über mehrere Jahrzehnte, interessantesten Lokale Wiens. „Der Nowak Roman“, den der Schauspieler Wolfram Berger seine Stimme verleiht, sitzt im Lokal und lädt den Radiohörer als seinen Gast ein.

Die Autorin spielt hier bewusst mit den Erzählmitteln des Radiogenres Feature und es gelingt ihr, durch die Wahl des fiktiven Monologs, die Atmosphäre und die historischen Charaktere mit ihrer auch für die österreichische Alltags- und Kulturgeschichte wichtige Bedeutung in besonderem Maße transparent und verständlich zu machen.

Presse (PDF)

Synopsis (PDF)

Ö1 Online Artikel (PDF)

 

Sprecher: Wolfram Berger

Zimmer mit Aussicht (ORF 2009/2010)

Kurzbeschreibung

Es liegt im Wesen der Sehnsucht, nie das gewünschte Ziel zu erreichen. Was passiert aber, wenn man an seinem Sehnsuchtsort angekommen ist und dort ein Alltag beginnt?Drei Menschen, die verschiedener nicht sein könnten, verbindet ein Traum: Sie möchten ein Leben außerhalb der gesellschaftlichen Norm führen. Ein Experiment versuchen. Sich aussetzen: der Natur, der Unbequemlichkeit, den Fragen nach der eigenen Identität.

Pressetext

Pressetext (PDF)

Ö1 Artikel Gehört

Artikel.Gehört (PDF)

Links

www.strassner-art.com
www.myspace.com/magicbizarre

Auszug aus dem Feature