Zoltán Danyi: Der Kadaverräumer

Der Jugoslawienkrieg hat den serbischen und zur dortigen ungarischen Minderheit zählenden Schriftsteller Zoltán Danyi nie losgelassen. Fast zwei Jahrzehnte scheiterte er an dem Versuch, eine monströse Realität einzufangen, die ihn selbst fast verschlungen hätte. Eines Tages war der Ton da – ein Sound, der einen beim Lesen bezwingt. Der Text
schillert wie die Oberfläche eines verseuchten Gewässers.

Moderation: Fritz Ostermayer
Lesung: Ursula Scheidle

Zoltán Danyi, 1972 in Senta/Jugoslawien geboren, studierte Philosophie und Literatur in Novi Sad und Szeged. 2003 debütierte er als Lyriker und veröffentlichte Gedichte und Kurzgeschichten. Er promovierte 2008 über Béla Hamvas und war Lektor und Hochschullehrer. Für seinen ersten Roman Der Kadaverräumer wurde er mit dem Miklós-Mészöly-Preis ausgezeichnet. Danyi, ein Angehöriger der ungarischen Minderheit in Serbien, lebt als Rosenzüchter in Senta.

FRANUI: Hörbilder Spezial

Franui, das Musikensemble, das sich in dem kleinen Osttiroler Dorf Innervillgraten gegründet hat, ist 25 Jahre alt. Die zur Beerdigung gespielten Trauermärsche prägten die Musiker genauso wie die Tanzlmusik zum Kirchtag. Aus diesen Quellen schöpfend komponierten Bandgründer Andreas Schett und Kontrabassist Markus Kraler gemeinsam die ersten eigenen Stücke mit Titeln wie “ … schreibt die Ortsbäuerin“.

In Rubriken wie Neue Volksmusik, Klassik oder Jazz lässt sich Franui nicht einordnen. Unter dem Motto „Nicht umblättern, weiterspielen!“ schreiben sie Musik gerne weiter. So haben sie etwa Lieder von Schubert, Brahms oder Mahler weiterkomponiert. Manchmal lassen sie die Noten stehen, wie sie sind und interpretieren sie mit ihrem Instrumentarium ganz neu.

„Das Wichtigste ist vielleicht, dass die Musik nie eindeutig sein soll. Also sie soll sich nicht eindeutig ans Herz oder eindeutig an den Verstand richten. Oder eindeutig auffordern, das ist jetzt lustig oder da soll man jetzt die Tränendrüsen walten lassen. Uns ist wichtig, dass ganz viele Gedanken und Gefühlszustände möglichst in einem Takt, also in einem Klang sein können,“ sagt Andreas Schett.
In einem Heustadl in Innervillgraten haben die Musiker 1993 begonnen. Heute sind sie auf prominenten Bühnen zu Gast – von den Salzburger Festspielen bis zur Hamburger Elbphilharmonie, vom Wiener Konzerthaus bis zur Staatsoper Unter den Linden in Berlin.

Ton: Robert Pawlecka
Redaktion: Elisabeth Stratka

Hörbilder Spezial

Gestaltung